Großes Interesse in Bremen – Wir kommen wieder!

Diagnostische Aufarbeitung einer unklaren Neuropathie – „Wenn die Nervenbiopsie notwendig wird“

Das Interesse am Patiententreffen der GBS CIDP Selbsthilfe Niedersachsen am 18. August 2022 in Bremen war so groß, dass wir mit Sicherheit noch zwei weitere Nachmittage anbieten müssen, um alle Interessierten informieren zu können. Gegen 15.00Uhr war der große Raum der Bewegungs- und Begegnungsstätte Schwachhausen des DRK Bremen mit nahezu 45 Teilnehmern bis auf den letzten Platz gefüllt.

Neben GBS und CIDP Betroffenen konnten wir auch Patienten mit diabetischer Polyneuropathie sowie einige Anwesende mit einer Polyneuropathie unklarer Genese begrüßen. Wir sprachen daher die Diagnostik zur Diagnosesicherung durch. Nervenbiopsien stehen am Ende einer diagnostischen Kette und dienen der Sicherung einer Diagnose. Sie sind besonders beim Verdacht auf eine entzündliche Neuropathie wie beispielsweise der CIDP und deren Varianten von Bedeutung. Die Biopsie sollte möglichst zeitnah nach Beginn der Symptomatik angestrebt werden, bevor anti-inflammatorische und immunsuppressive Medikamente zum Einsatz kommen und den Nachweis entzündlicher Veränderungen im Nervengewebe abmildern oder gar ganz verhindern. Auch das Eindringen von Tumorzellen in das periphere Nervensystem, z.B. bei einem Lymphom lässt sich bioptisch nachweisen.

Merke:
Bei der CIDP trägt die Nervenbiopsie neben einer häufigen Liquor-Eiweißerhöhung und typischen elektrophysiologischen Befunden zur Diagnosesicherung bei

So wird es gemacht:
In der Regel wird der Nervus suralis (ein sensibler Nerv) hinter dem Fuß-Außenknöchel entnommen. Ist dieser Nerv vom Krankheitsprozess ausgespart, wird nach ausführlicher Untersuchung ein anderer Nerv ausgewählt. Der Eingriff erfolgt in lokaler Anästhesie. Wundheilungsstörungen sind selten, zusätzliche Sensibilitätsstörungen im Versorgungsgebiet des entnommenen Nerven können allerdings eventuell auftreten.

Im weiteren Verlauf des Nachmittags stellten wir den „Ernährungskompass“ von Bas Kast vor und sprachen über das Mikrobiom Darm sowie die Möglichkeiten, die sich bei GBS und CIDP durch regelmäßige Physio- und Ergotherapie eröffnen.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Bremen und bedanken uns sehr herzlich beim Team des DRK Bremen für eine perfekte Betreuung.

Mechthild Modick und Sabine Nett