Herbstgesprächskreis in Sachsen-Anhalt

Am 12. Oktober 2019  traf sich unsere Selbsthilfegruppe um 10 Uhr im Carl von Basedow Klinikum in Merseburg zum Gesprächskreis.

Nach  Begrüßung der Teilnehmer durch den Teamleiter Rainer Putscher,  begann der Chefarzt der Neurologie Dr. med. Carsten Hobohm und  mit seinem Referat „GBS/CIDP und Antikörper“.

Der Vortrag über unsere Erkrankung gewann durch Fallbeispiele, die der Chefarzt aus seinem Berufsleben anführte.  Wie führt man  an Hand der Symptome die Diagnostik  und die helfenden  Maßnahmen durch.  Zum Beispiel: Patient, 62 Jahre, hat  Kribbeln, große Schmerzen, Gang unsicher, Fallneigung, Lähmung der Extremitäten aufsteigend, doch keine Entzündung an den Gefäßen, Liquor- Eiweiß erhöht, Vitalkapazität (Luft) muss bei der Messung 1500 ml haben, sonst Beatmung und wird auf der Intensivstation betreut.

Spätestens dann, fanden sich Betroffene und auch deren Angehörige beim Ausbruch der Krankheit wieder und kamen mit Fragen, warum bleiben bei mir Restdefizite und jüngere Leute werden fast vollständig gesund?

  Abb. Chefarzt Dr.med. Hobohm beim Referat

Der Chefarzt kam auf die unterschiedlichen Ausgangssituationen eines jeden Menschen zu sprechen. Der Erreger der Krankheit, meist durch eine bakterielle Infektion oder Impfung, es spielt das Alter des Erkrankten eine Rolle, sein Immunsystem, also seine körpereigene Abwehr, aber auch die anschließende Rehabilitation nach dem Krankenhausaufenthalt. Es kamen aber auch Fragen nach Medikation, bei Neuerkrankten nach der Zeit der völligen Genesung.

Im nächsten Thema ging es um die CIDP. Dabei liegt die Zahl der Erkrankungen deutlich höher als beim GBS. Ich wusste, man bezeichnete das als chronische Variante.  Hier hörten wir, dass es nach der Biopsie  im Labor mit Zellen deutliche Unterschiede gibt, es sind also eigentlich zwei Krankheiten.

Bei GBS wird die äußere Myelinschicht der Nervenzelle zerstört, aber bei CIDP gibt es einen  vermehrten Nachweis von Makrophagen  (Fresszellen), die sich in die Nervenzelle einnisten und sie zerstören.

siehe Abb.!

Die Behandlung von CIDP war uns Anwesenden wieder bekannt, erfolgt sie je nach Fall, mit Kortison, Immunglobuline oder alternativ mit der Plasmapherese.

Nachdem Rainer Putscher dem Chefarzt für seinen interessanten Vortag gedankt hat, saßen wir noch in der  Runde zum Erfahrungsaustausch, auch das ist ein wichtiger Teil unserer Zusammenkunft.

Die besten Grüße
Margit Schiffner