Coronavirus-Infektionen bei immunsupprimierten Patienten

In einer Übersicht fasste der italienische Wissenschaftler Lorenzo D’Antiga die derzeitige Datenlage zu Coronavirus-Infektionen bei immunsupprimierten Patienten zusammen. Dabei analysierte D’Antiga auch, wie häufig sich immunsupprimierte Patienten in den beiden vorherigen großen Ausbrüchen mit Coronaviren infizierten und von schweren Verläufen betroffen waren. Denn Coronaviren sind nicht unbekannt. In den Jahren 2002 bis 2004 infizierten sich Menschen auf der ganzen Welt mit dem Coronavirus (SARS-CoV). Seit 2012 ist ein weiteres Coronavirus, das Coronavirus (MERS-CoV), nachgewiesen, welches besonders auf der arabischen Halbinsel auftritt.

D‘Antiga fasst folgende wichtige Fakten zu den Coronaviren bei immunsupprimierten Patienten zusammen. Im Gegensatz zu Erkrankungen mit anderen Viren wie beispielsweise Grippeviren oder Noroviren zeigen die bisherigen Daten nicht, dass immunsupprimierte Personen bei einer Infektion mit Coronaviren einen schwereren Krankheitsverlauf haben. Die Erfahrungen mit den vorherigen Coronavirus-Ausbrüchen und dem derzeitigen Infektionsgeschehen lassen vermuten, dass immunsupprimierte Patienten kein erhöhtes Risiko für einen schwereren Verlauf bei einer Infektion mit dem neuen Coronavirus haben.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal.de
D’Antiga L. Coronaviruses and immunosuppressed patients. The facts during the third epidemic. Liver Transpl. 2020 Mar 20. doi: 10.1002/lt.25756. [Epub ahead of print]